Ein herrlicher Chase-Superzellen-Blitze

 

Nachdem es gestern nicht klappen wollte, hatten wir das Gefühl, dass es heute besser wird. Wir positionierten uns für die angekündigten Gewitte,r in Lovington, im östlichen Teil von New Mexiko. Auf dem Wetterradar zeigten sich deutlich früher Niederschlagssignale, als gestern. Die ersten Schauer waren am Mittag schon unterwegs. Gegen 15.15 Uhr hatte sich die erste Gewitterzelle westlich der Stadt Roswell gebildet. Auf diese hatten wir es abgesehen. Wir hatten zwar noch über 2 Stunden Anfahrt vor uns, aber die Zelle machte nicht den Anschein, als würde sie in dieser Zeit schlapp machen. Um an die Zelle zu kommen, fuhren wir durch Einöde auf scheinbar endlosen Straßen. Lediglich ein paar Viecher standen hin und wieder in der weiten Landschaft neben der Straße. Aus der Ferne konnte man recht gut den Eisschirm der Zelle sehen. Etwas später wurden Strukturen am Aufwindturm sichtbar, die deutlich auf Rotation hinwiesen. Eine schöne Zelle hatten wir da vor uns. Die Zelle zog augenscheinlich sehr langsam. So konnten wir lange dort stehen bleiben, obwohl wir uns in derZugbahn befanden. Wir waren nicht die einzigen, die es zu diesem Gewitter hingezogen hatte. Als genug Bilder im Kasten waren und die Superzelle unter Begleitung von dunklem Donnergrollen langsam näherkam, zogen wir ab. Nicht weit vom ersten Standort entfernt stoppten wir erneut. Hier pfiff ein warmer Inflow-Wind mit bis zu 50 km/h in die Superzelle hinein.

Um an sie heranzufahren mussten wir durch die kleine Stadt Artesia. Hier stank es gewaltig nach Chemie. Der Grund dafür war eine Ölraffinerie, die direkt in die Stadt gebaut war. Uns taten die Bewohner der Stadt wirklich leid. Diese Luft kann auf Dauer für kein Lebewesen gesund sein.

Aufgrund des dünnen Straßennetzes in New Mexiko gab es für uns keine Chance, an den interessanten Teil der Superzelle heranzukommen. Zudem bildeten sich rundherum neue Gewitterzellen, die uns den Weg versperrten. Wir hielten auf den Seitenstreifen an und diskutierten über Sinn und Zweck, welcher Zelle wir jetzt nachjagen sollten. Nach Osten konnten wir nicht, weil wir sonst den Weg von mindestens einem Gewitterkern gekreuzt hätten. Was nun? Unterdessen wuchsen die einzelnen Zellen immer mehr zusammen. Grund für uns, die Jagd auf dieses Gewitter abzublasen und stattdessen auf eine neuere Entwicklung im Westen zu setzen. Diese war auf dem Radar relativ unscheinbar, aber vielleicht reichte es noch für ein paar nette Bilder. Und diese Entscheidung war Goldrichtig! Die Zelle war ein Prachtexemplar ihrer Art. Links die Mesozyklone mit breiter Wallcloud knapp über dem Boden und rechts davon, schön getrennt, von ihr der Niederschlag, aus dem es immer wieder heftige Mehrfachentladungen gab. Wie schon vor ein paar Tagen konnte man sie aus der Hand fotografieren. Das wäre natürlich das Sahnehäubchen gewesen. Aber wir waren auch ohne Tornado sehr zufrieden mit unserer heutigen Ausbeute. Wir schauten der Zelle noch beim Sterben zu und entschieden dann das Chasing für heute zu beenden.

 

 

 

 

 

 

 

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